Inhalt
Der Schwerpunkt des Studiengangs liegt in der Vielfalt der menschlichen Sprache, wobei zwei Aspekte besonders hervorgehoben werden:
- die Vielfalt, die man innerhalb einzelner Sprachen findet. Dies ist der Kernbereich der Sprachtypologie, wobei Strukturen (von Grammatik über Phonetik bis hin zu Funktion und Bedeutung) in einzelnen Sprachen mit den Strukturen anderer Sprachen verglichen und die Sprachen der Welt nach darauf aufbauenden Kriterien in Typen klassifiziert werden;
- die Vielfalt der Beziehungen zwischen Sprachen, d.h., wie Sprachen, die in engem Kontakt zueinander stehen, sich gegenseitig beeinflussen können und wie sich dieser Kontakt auf die Strukturen der beteiligten Sprachen auswirkt. Dies betrifft einerseits die Erforschung sogenannter „Sprachbünde“ oder Gebiete, in denen viele Sprachen traditionell nebeneinander gesprochen werden wie z.B. der Balkan, Südasien oder Zentralamerika. Es schließt aber auch Sprachkontakt in Situationen der Migration mit ein, wie wir sie z.B. in der heutigen Bundesrepublik vorfinden. Hierzu gehören u.a. folgende Themen: „Codeswitching“, bei dem Menschen innerhalb einer Äußerung von einer Sprache in eine andere wechseln, Probleme bzw. Vorteile des Schriftspracherwerbs bei Mehrsprachigkeit, die Herausbildung neuer Sprachformen durch Kontakt, z.B. „Türkendeutsch“ oder „Kiezdeutsch“, die Rolle von Register beim Erwerb von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) oder phonetische Verständigungshilfen im Bereich prosodischer Muster und Lautsymboliken.
Der Masterstudiengang Sprache und Variation bildet die Studierenden in der selbstständigen Beschreibung und empirischen, korpusbasierten Erforschung zentraler linguistischer und phonetischer Aspekte aus, die Unterschiede und Veränderungen in der menschlichen Sprache betreffen. Hierzu zählen insbesondere sprach-, sprecher- und kontext-/situationsspezifische Variationen sowie solche Variationen, die durch Mehrsprachigkeit, Sprachkontakt und Sprachmedium entstehen.
Persönliche Neigungen: Interesse an und Begabung für analytische Aufgaben; Interesse an Sprache und Sprachen; keine Berührungsängste mit neuen Softwaretools und einfacheren statistischen Berechnungen. Die Kenntnis mehrerer Fremdsprachen ist von Vorteil.
Zugangsvoraussetzungen
- Voraussetzung für die Aufnahme des Masterstudiengangs ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium im entsprechenden Gebiet oder ein gleichwertiger Abschluss.
- Für die Einschreibung ist durch eine Bescheinigung nachzuweisen, dass die Voraussetzungen zur Aufnahme eines Masterstudienganges gemäß Prüfungsordnungen und Studienqualifikationssatzung erfüllt sind.